Stefano Miele

Die Russen haben sich nie viel aus der amerikanischen Musik gemacht - zu ideologisch vergiftet, zu hedonistisch, zu dekadent. Italiener dagegen haben die Herzen der Nation an dem eisernen Vorhang vorbei gestürmt. Celentano war der unangefochtene Superstar, Toto Cutugno - ein Sexsymbol und selbst Michael Jackson hatte schwer gegen die Popularität von Albano und Romina Power zu kämpfen.

Dass Italiener in Sachen Musik nicht nur damals und nicht nur bei Russen ganz vorne sind, beweist Stefano Miele. Der in London lebende Neapolitaner versteht es wie kaum ein Anderer Global-Tunes mit elektronischen Beats und wuchtigen House-Bässen auf organische und gleichzeitig originelle Weise zu verbinden. Und das mit viel Liebe zu den Roots und ohne prollige Klischees. Ob Balkan Beat Box oder Dunkelbunt - seine Remixe werden immer zu Dancefloorhits. Und auch als DJ schafft der Folk & Bass-Wunderkind spielend den Spagat zwischen authentischen Balkan Brass oder Tarantellas und wummernden Elektro - es wird gehüpft bis kein Bein trocken und kein Auge still bleibt. Oder umgekehrt.