Мумий Тролль
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In Russland zur “Besten Band des Jahrtausends” gewählt, ist Mumiy Troll (ausgesprochen „Mu-mi Troll“) dort nicht nur die erfolgreichste Band aller Zeiten. Ihr Bekanntheitsgrad ist mittlerweile so groß, dass sie in der russischen Musikgeschichte neue Maßstäbe setzten: Es begann eine neue Zeitrechnung. „Vor Mumiy Troll“ und „Nach Mumiy Troll“. Sie spielen weltweit vor ausverkauften Hallen und sind bekannt als wohl DIE meist gereiste und ambitionierte Band überhaupt.
Die Extravaganz von Glamrock verschmilzt mit Rolling Stone’scher Großspurigkeit zu einem einzigartigen Sound, dessen Erfindungsgeist und Biss nach wie vor von Mainstream- und Möchtegern-Bands in der ganzen ehemaligen Sowjetunion kopiert wird. Talent, Charisma, Intellekt und hohe Arbeitsmoral machen Frontmann Ilya Lagutenko zum typisch russischen Superstar. Als kultureller Trendsetter beeinflusst er die Klamotten, Frisuren und das Verhalten von Millionen russischer Kids, die ihn vergöttern. Genau wie den Rest der Band: Gitarrist Yuri Tsaler, Schlagzeuger Oleg Pungin und Bassist Eugene “Sdwig” Zvidionny.
Mumiy Troll’s neuestes (bereits 10.) Studioalbum ist „Malibu Alibi“. Aber schon der Vorgänger, “Vladivostok”, war die erste Aufnahme in voller Länge auf Englisch. Sie wurde in L.A. aufgenommen und von Lagutenko in Zusammenarbeit mit Musikgrößen wie Mike Clink (Guns N’ Roses, Megadeth), Joe Chiccarelli (My Morning Jacket, The Shins) und Brit Greg Brimson (Bush, Eminem) produziert. Die provokative, knallharte und gefährlich-schlaue Liedsammlung folgte der von „Comrade Ambassador“ von 2009.
“Vladivostok” verkörperte den nächsten Schritt des kulturellen Experiments von Mumiy Troll. Lagutenko beschrieb es als „magische Reise durch die Stimmungen und Gefühle meiner Landsleute. Eine fiktive, transsibirische Wanderung. Als würde ein russischer Reiseführer einen Rucksacktouristen aus dem Westen in die unendliche Weite Russlands mitnehmen – nur rückwärts.“
Die Band tritt in ganz Russland und sogar weltweit auf – sogar in entlegenen Gegenden wie Kasachstan, Grönland, Japan und China. „Früher wollte ich ein Seemann werden, nur, um die ganze Welt zu sehen“, so Lagutenko. „Aber jetzt begreife ich, wie viel besser es ist, die Welt zu bereisen, um für die Menschen Musik zu machen. Als früherer professioneller Übersetzer weiß ich, dass man nicht in einer Sprache zur gesamten Welt sprechen kann; man muss einen Weg finden, um voneinander zu lernen. Wir haben eine Mission, und jede unserer Shows beweist uns, dass uns diese Mission gelingt. Gleichzeitig räumen wir mit Klischees über Russen und dem ,bösen Sowjet-Reich’ auf. Einige Leute halten das, was wir tun, vielleicht für kindische Unterhaltung, aber in Wirklichkeit bilden wir nicht nur Popkultur, sondern auch Brücken zwischen den Kontinenten. Ich nenne das ,Musikalischen Tourismus’.“
Lagutenko gründete mit schon 11 seine erste Band „Bunny Pee“ („Hasen-Pipi“). Zwei Jahre später erfand er „Mumiy Troll“. Beim Namen ließ er sich von den „Mumins“ inspirieren (Figuren aus der Kinderbuchreihe von Tove Jansson), allerdings hat dieser mittlerweile für Ilya eine tiefere Bedeutung: „Mumiys sind ein Symbol für ewiges Leben, und Trolle sind magische Kreaturen, die mehr gut als böse sind.“
Damals war Russland noch hinter dem Eisernen Vorhang isoliert. Rockmusik wurde von der sowjetischen Regierung als umstürzlerisch betrachtet, was Bands dazu zwang, in den Untergrund abzutauchen. Obwohl Lagutenko seine Band als reines Hobby ansah, war er positiv überrascht, als ein Funktionär der Kommunistischen Partei Mumiy Troll als eine der „sozial gefährlichsten Bands weltweit“ verdammte (zusammen mit „Black Sabbath“).
1987 löste Ilya die Band auf, um in der sowjetischen Marine zu dienen und seine Ausbildung an der Universität abzuschließen. Danach arbeitete er als Übersetzer in ganz Nordasien, bevor er dann einen Job bei einer Londoner Investmentbank annahm. Das war 1994, in der Hochzeit des Brit-Pop. Die „unglaubliche Erfahrung“ in dieser pulsierenden Stadt beeinflusste ihn so sehr, dass er zwei Jahre später Mumiy Troll wieder ins Leben rief. Er trommelte andere russische Auswanderer zusammen, schrieb eine Ladung an neuem Material, borgte sich 20.000$ und nahm sein erstes professionell produziertes Album „Morskaya“ auf.
Zunächst von allen großen Plattenfirmen abgewiesen, wurde „Morskaya“ 1997 doch noch veröffentlicht. Dann die Riesenüberraschung, als dieser „Schuss ins Blaue“ einer an sich völlig unbekannten Band direkt an die Spitze der russischen Charts schoss. Eine ausverkaufte Tour durch Russland folgte.
Aufgrund diverser Probleme mit der damaligen Plattenfirma übernahm Lagutenko selbst die Geschäftsführung der Band. Der aufstrebende Rockstar wurde nun auch ein aufstrebender Unternehmer: Er gründete sein eigenes Management, eigene Verlage, er brachte die Alben von Mumiy Troll selbst heraus (jedes davon ein Erfolg), und organisierte alle anschließenden Touren persönlich.
Und so schaffte er es auch, erfolgreich durch das „Wilde Westen“-artige Chaos des russischen Kapitalismus zu steuern. 2006, nach sieben Alben und mehr als 1000 Auftritten, kamen Lagutenko und seine Bandkollegen auf den Gedanken, in L.A. ein Album aufzunehmen. „Wir googelten einfach das beste Aufnahmestudio vor Ort und das ,Village‘ war der erste Treffer. Also buchten wir eine Session. Während wir aufnahmen, kam Jeff Greenberg (der Studio-Besitzer) rein. Er war von unserem Sound begeistert und sicherte uns seine uneingeschränkte Hilfe zu.“
Heute pendelt Lagutenko zwischen Moskau und seinem Zuhause in den Hollywood Hills, um auch weiterhin die Grenzen des interkulturell Möglichen zu sprengen.
„Dies hier ist eine ganz andere, unvergessliche Erfahrung“, sagt Ilya nachdenklich. „Es hält die Band lebendig. Ich möchte mich nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen. Ich will Möglichkeiten entdecken, Dinge tun, die wir niemals zuvor getan haben. Also in gewissem Sinne fangen wir noch einmal komplett von vorn an.“
Willkommen zur neuesten Offensive in Mumiy Trolls außerordentlichem Abenteuer!