Slavic Villa
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Als Reisen in Osteuropa noch verboten war, hatten sich die Slawen im Sommer auf ihre Land-Villas zurückgezogen: Die Russen auf ihre Datschas am Stadtrand, die Bulgaren in ihre Strandhäuser. Doch von wegen realsozialistische Gleichheit: Während Bulgaren am Schwarzmeerufer badeten, sonnten und Wodka tranken, haben die Russen im Wald Pilze gesammelt, Kartoffeln gepflanzt und den Mückenschwärmen getrotzt. Wodka haben sie natürlich trotzdem getrunken.
Jetzt hat sich das Blatt gewendet: Die (womöglich von Kartoffeln?) reich gewordenen Russen haben die bulgarische Strandhäuser am Schwarzen Meer einfach aufgekauft. Jetzt müssen die Bulgaren sich ins Hinterland verziehen, wo es bestimmt auch viele Kartoffeln gibt. Was tut man nicht alles für den großen Bruder?! Wodka wird aber nach wie vor getrunken. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen verstehen die Brüdervölker sich nach wie vor prächtig. Auch im Sommer.
In unserer "Slavic Villa" gibt es Platz für alle. Zum letzten Mal in diesem Sommer laden Bulgaren (Kosta Kostov) und Russen (Katja Kubikova, Katja Rubikova und Max Bitter) andere Brüder- und Schwestervölker ein um unter freiem und geschlossenen Himmel zu tanzen und zu trinken! Ganz ohne lästige Mücken und Kartoffelbeeten!
