Опера "Мазепа"
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"Мазепа" - историческая драма, вернее - романтическая трагедия, в которой личные судьбы людей показаны в неразрывном единстве с историей народа. В основу оперы положена поэма Пушкина "Полтава". Увлеченный сюжетом, ярким драматизмом событий и характеров, Чайковский остановился на "Полтаве" еще и потому, что получил возможность широко использовать столь любимую им народную песню.
Действие оперы разворачивается в грозный и значительный год отечественной истории. Изменник украинского парода гетман Иван Мазепа предал интересы родины и открыл путь на Украину и в Россию полчищам шведских захватчиков. В центре внимания композитора - трагическая судьба дочери генерального судьи Кочубея Марии, полюбившей Мазепу и оставившей ради него родную семью.
Oper in drei Akten von Peter I. Tschaikowski
Text von Wiktor Burenin nach dem Poem ╩Poltawa╚ von Alexander Puschkin, überarbeitet vom Komponisten
Im Rahmen der 18. Europäischen Kulturtage, die im Jahr 2006 dem Thema "Moskau" gewidmet sind, präsentiert das Badische Staatstheater Karlsruhe mit "Mazeppa" eine Tschaikowski-Rarität.
Die Handlung spielt zu Anfang des 18. Jahrhunderts in der Ukraine. Maria, die junge und schöne Tochter Kotschubejs, hat ein Liebesverhältnis mit dem wesentlich älteren Hetman Mazeppa. Der junge Andrej hingegen stößt bei Maria auf keine Gegenliebe. Mazeppa wirbt bei seinem Freund Kotschubej um die Hand der Tochter, wird jedoch auf Grund seines hohen Alters abgewiesen. Maria verlässt daraufhin mit Mazeppa gegen den Willen der Eltern ihr Zuhause. Jetzt will Kotschubej nur noch eines: Mazeppa vernichten. Als Hetmans langjähriger Freund besinnt er sich auf dessen Wunsch, Alleinherrscher der Kosaken zu werden. Der von Maria zurückgewiesene Andrej ist es nun, der Zar Peter I. von Mazeppas geplantem Verrat unterrichten will...
"Puschkins "Poltawa" wirft die Frage auf nach dem Verhältnis des Individuums - mit seinen Wünschen und Vorstellungen - zum unaufhaltsamen Lauf der Geschichte. Bei Tschaikowskis Aneignung von Puschkins Poem verlagerte der Komponist allerdings die Gewichte zugunsten der Figur der Maria, deren unbedingte, die Grenzen der gesellschaftlichen Konvention sprengende Liebe zu Mazeppa in den Mittelpunkt rückt. Am Ende, in Marias Wahnsinnsszene, wenn sie sich über ihre Mutter beklagt und das abgeschlagene Haupt ihres Vaters für sie zu einem Wolfskopf mutiert, wird deutlich, dass es die Strenge und der Starrsinn der Eltern waren, vor deren Druck die Tochter im Wahnsinn Schutz sucht." (Sigrid Neef)
Tschaikowski hat in "Mazeppa" (Uraufführung: 15. Februar 1884, Bolschoi Theater Moskau) mehrfach originale russische und ukrainische Volkslieder verarbeitet, es ging ihm dabei jedoch nicht in erster Linie um eine realistische Schilderung der Lebensumstände des Volkes. Tschaikowskis motivisch-thematische Arbeit hebt die den Volksliedern verpflichteten Szenen aus der Sphäre des rein Realistischen heraus und verleiht ihnen so eine allgemeingültigere, tiefere Dimension. Gezeigt wird, dass die Geschichte der Menschheit immer auch eine Geschichte der Unmenschlichkeit ist.