
Ночь Музеев По-Русски
1907
KOMPOTT präsentiert:
Russische Lange Nacht im Museum Ludwig(direkt am Köln Hbf, Bischofsgartenstr. 1)
SA 05. November 2005,
19.30 - 04:00
Die Lange Nacht der Kölner Museen
19:30-20:30 Kinosaal"Frauen fallen aus dem Fenster",
Trio für Literatur, Musik und Pistole. Szenische Lesung von Texten Daniil Charms. Gesprochen von Frank Meyet, Musik Albrecht Zummach.
Zum 100-jährigen Jubiläum des russischen Schriftsteller Daniil Charms wollen wir unserem Publikum diese, wahrscheinlich sonderbarste Erscheinung der sowjetischen Literatur der 30er Jahre vorstellen. in der Sowjetunion im Untergrund gelesen und enorm populär und, im Westen aber immer noch wenig bekannt, nahm Charms in seinen abstrakten und wahnwitzigen Stücken, das absurde Theater vorweg.
Nicht zuletzt wegen den Formalismus seiner Erzählungen die ganze Sinnlosigkeit der Zeit des großen stalinistischen Terrors widerspiegelte wurde Charms politisch verfolgt. Der 36-jährige Schriftsteller kam nach einigen Verhaftungen und Verbannungen unter geheimnisvollen Umständen in einem Leningrader Gefängnis ums Leben.
21:30-22:30 Kinosaal
Vladimir Volkov (Kontrabass) und Viacheslav Gaivoronsky(Saxophon, Trompete)und der Film "Pik Dame" (1916) von Yakov Portazanov.
Volkov, einer der bedeutendsten modernen NewJazz-Musiker Russlands, ist die Mitbegründer der russischen musikalischen Avantgarde. Für diesen speziellen Anlass vertonen die Musiker Vladimir Volkov und Viacheslav Gaivaronsky den Stummfilm "Pik Dame", nach einer gleichnamigen Erzählung von A.S.Puschkin. Dies ist einer der berühmtesten Werke des russischen vorrevolutionären Stummfilms aus dem Jahre 1916, der in exzentrisch-mystischen Bildern die unheimliche Geschichte eines jungen Mannes erzählt, der sein Vermögen, seine Liebe und schließlich sein Verstand auf ein Kartenspiel setzt. Yakov Portazanov ist der einzige russische Regisseur, der es schaffte eine Brücke zwischen dem vor- und nachrevolutionärem Kino zu schlagen.
ab 20:00 im Foyer
Kompott-Lounge
mit russischen Klängen zwischen Nostalgisch und Modern mit DJ Max Bitter, dazu die sowjetischen Trickfilme von märchenhaft- folkloristisch bis expressiv-revolutionär.
22:30 - 23:30 Foyer
Interaktives Theater - Show aus Mode, Video und Musik.
"König Hirsch" von Carlo Gozzi auf dem Podium aufgeführt vom Designerduo O - E Bekritskaja. Die jungen in Köln lebenden Modedesignerinnen aus Moskau zeigen Kunstwerke zum Tragen in einem surrealen Theatershow. Weit abseits von der modischen "Durchgestyltheit" und einheitlichen Trends präsentieren die Zwillingsschwestern Mode mit einem Hang zum dramatischen Detail, die jedem eine unverwechselbare Persönlichkeit und somit die Hauptrolle im Theater des Lebens verleihen soll.
Musik: Anna Zlatovskaja/Geige, Tatjana Kozlova/ Keyboard, Michael Quabek/ Gittare. Bühnenbild: Asja Uritskaya www.bekritskaja.com
Die gebürtigen Moskauerinnen haben in ihrer Heimatstadt Modedesign an der Textil-Akademie studiert und lange für das dortige Staatstheater Kostüme kreiert.Nach ihrem Umzug nach Deutschland absolvierten sie die Klasse von Modezarin Vivien Westwood an der Berliner Akademie der Künste. In ihrer Arbeit vereinen sie die Traditionen der russischen Avantgarde - Kubisten, Futuristen und Suprematisten - mit den organischen Märchenformen zu einer postmodernistischen poetischen Symbiose. Die von ihnen kreierten Kleiderstücke sind einmalige, filigran verarbeitete Kunstwerke zum Tragen.
23:30 Foyer
Konzert Taiga 8
Das deutsch russische Quartett um die Kölner Musiker Andreas Hirschmann und Stefan Scheider-Reuter synthesiert in Ihren Melodien die treibenden Drumm'n'Bass - Rhythmen mit den Balalaika Klängen die "Neue Russischkeit" - interessantes und durchaus tanzbares Hörerlebnis. Visuell unterstützt wird das Erlebnis von dem progressiv- obsessiven Bilderspiel des Kölner Designers Stefan Schmidt. www.taiga8.de
ab 00:00 Foyer
Kompott-Party
Das Kompott-Kollektiv verwöhnt mit wilden Rhythmen von Baikal bis Balkan die müde Füße und Ohren, mit der visuellen "Montage der Attraktionen" aus der sowjetischen und russischen Film- und Zeichentrickfilmgeschichte, die Augen der Gäste der langen Nacht.
Die Klänge von "Elektropolka" und "(p)ost-east listening" über "Babuschka Breaks" bis zu der "RusSka" verbreiten ehrliche Freude und Euphorie und beweisen, dass die rein von Deutschen erfundene so genannte "Russische Seele" auch in jedem Deutschen steckt. Man muss sie nur wecken können.
KOMPOTT DJs: Max Bitter, Katja Kubikova und Katja Rubikova. Visuals: Jan Köttin.